Ein Regenwassertank kann das Leben revolutionieren

Gender Equality and Women Empowerment for Development (GWEFODE), eine Frauenselbsthilfegruppe aus dem Süden Ugandas, versorgt bedürftige, von Frauen geführte Haushalte mit Regenwassertanks. Diese gewährleisten den Haushalten einen einfachen und sicheren Zugang zu Trinkwasser, verringern die Gefahr wasserbezogener Krankheiten und schützen Frauen und Mädchen vor sexuellen Übergriffen auf den langen Märschen zu den öffentlichen Wasserstellen.


Ganz besonders frauengeführte Haushalte profitieren auf vielfache Weise von Regenwassertanks.
Ganz besonders frauengeführte Haushalte profitieren auf vielfache Weise von Regenwassertanks.
Ganz besonders frauengeführte Haushalte profitieren auf vielfache Weise von Regenwassertanks.
Die Bezirke Rubanda und Kabale liegen im äußersten Südwesten Ugandas an der Grenze zu Ruanda. Die Landschaft ist fruchtbar, aber steil. Wasser fließt rasch ab in die Täler. Frauen und Kinder wandern oft mehrere Kilometer bis zur nächsten Wasserstelle – sei es eine Quelle, um die sich die Menschen drängen, eine verschmutzte Wasserstelle oder ein Fluss voller Krankheitserreger. Die Versorgung mit Wasser kostet die Menschen täglich Stunden, schlechte Wasserqualität bedroht ihre Gesundheit, außerdem sind Frauen und Mädchen auf den langen Fußwegen sexualisierter Gewalt ausgesetzt.

GWEFODE, eine von Frauen in der Region ins Leben gerufene Selbsthilfegruppe, setzt hier an mit dem Bau von Regenwasserbehältern für bedürftige, meist von Frauen geführte Haushalte. Bewusstseinsbildung und Schulungen zur Wasserhygiene und sanitären Hygiene ergänzen die Maßnahme. Die Wirkung: weniger Gewalt gegen Frauen und Mädchen, eine verbesserte Gesundheitssituation und frei werdende Kapazitäten für andere Aktivitäten, die dem Einkommen und der Bildung zugutekommen.
Der Bedarf an Regenwassertanks ist enorm. Hier versorgt ein privater Haushalt zugleich die St. Laurence Kashongati Primary School.
Der Bedarf an Regenwassertanks ist enorm. Hier versorgt ein privater Haushalt zugleich die St. Laurence Kashongati Primary School.
Der Bedarf an Regenwassertanks ist enorm. Hier versorgt ein privater Haushalt zugleich die St. Laurence Kashongati Primary School.
Unsere Hilfe

Zisternen und andere Auffangbehälter dienen dazu, Regenwasser zu sammeln, sicher zu speichern und langfristig zur Verfügung zu stellen. Mit dieser Methode der Regenwassernutzung (Rain water harvesting) stärkt GWEFODE – mit Unterstützung der RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung – bedürftige, insbesondere von Frauen geführte Haushalte im Südwesten Ugandas.


Erste Maßnahme einer Projektphase stellt eine Versammlung (1 Tag) mit der Zielgruppe sowie kommunalen Führungspersönlichkeiten dar. Gemeinsam besprechen die Stakeholder die Umsetzung der Maßnahmen. Die Versammlung dient zugleich dazu, die Zielgruppe zu mobilisieren.

Während einer von unserer Stiftung geförderten Projektphase werden üblicherweise 10 Regenauffangbehälter neben Wohnhäusern errichtet. Diese sind sorgfältig ausgesucht: bedürftige, meist von Frauen geführte Haushalte – das heißt Haushalte, in denen die Arbeitslast und Haushaltsorganisation vorwiegend bei Frauen liegt, weil die Männer verstorben oder beispielsweise als Arbeitsmigranten abwesend sind oder aus verschiedenen Gründen (Krankheit, Behinderung, hohes Alter, Alkoholismus) keinen wesentlichen Beitrag zum Familienleben beisteuern.
Bewusstseinsbildung und Empowerment

Jeder dieser gemauerten Tanks in der Form riesiger Krüge fasst 1.500 l Regenwasser, das über die Hausdächer aufgefangen wird. Mehrere Haushalte teilen sich einen Tank. Mitglieder dieser Haushalte helfen beim Bau der Zisternen mit ihrer Arbeitskraft oder indem sie örtlich vorhandene Materialien beisteuern. Binnen vier Monate ist diese Projektphase umgesetzt.


Eine weitere, eintägige Versammlung mit etwa 50 Menschen haben Bewusstseinsbildung und die korrekte Pflege der Tanks zum Inhalt. Dazu gehören auch Themen wie Wasserhygiene und sanitäre Hygiene (WASH). Verschiedene Methoden der Wasserhygiene werden vorgestellt, etwa Abkochen, Behandlung mit Chlorlauge (Natriumhypochlorit) oder die Verwendung von Sandfiltern. Die Dächer, von denen das Wasser aufgefangen wird, müssen sauber gehalten werden, die Öffnungen der Zisternen geschützt und grobe Partikel im einfließenden Wasser ausgefiltert oder anderweitig entnommen werden.

„Wir haben auch gelernt, dass die Unterstützung der ärmsten Gemeinden, eine nachhaltige Wasser- und Sanitäranlage aufzubauen, einen transformativen Effekt hat“, erläutert Lydia Komuhangi, Vorsitzende von GWEFODE. „Und zwar über die offensichtlichen Verbesserungen von Gesundheit und Hygiene hinaus. Die aktive Beteiligung der Menschen vor Ort an unseren Projekten führt zu einer erhöhten Selbstwirksamkeit der Gemeinschaft, die stolz darauf ist, ihre dringendsten Bedürfnisse selbst erfüllt zu haben.“

Das Projekt eröffnet den Teilnehmenden die Erfahrung, wie wichtig es ist, Frauen an Entscheidungen teilhaben zu lassen. Das stärkt die Bewusstsein eigener Wirkmächtigkeit und das Verständnis bürgerlicher Rechte. Somit können Frauen und Familien in Zukunft besser für sich einstehen und auch die Entwicklung der eigenen Gemeinden erfolgreicher gestalten.


Unser Erfolg


  • 2023 171 Personen aus 23 Haushalten sowie eine Schule erhielten Zugang zu Trinkwasser.
  • 2022 124 Personen aus 21 Haushalten erhielten Zugang zu Trinkwasser.
  • 2021 172 Personen aus 34 Haushalten erhielten Zugang zu Trinkwasser.
  • 2020 135 Personen aus 23 Haushalten erhielten Zugang zu Trinkwasser.
  • 2017 165 Personen aus 30 Haushalten erhielten Zugang zu Trinkwasser.
  • 2016 20 Haushalte erhielten Schulungen im ökologischen Gartenbau.

"Dank der Zisterne kann ich meinen Gemüsegarten bewässern. Ich habe Zugang zum Wasser direkt vor meiner Türschwelle, kann Wäsche waschen und schnell kochen. Keine Streitereien mehr mit meinem Mann wegen verspäteter Essen … Die Warteschlangen vor der Quelle, die wir früher genutzt haben, sind kürzer geworden. Wir brauchen aber trotzdem mehr Zisternen, so viele Menschen haben Bedarf."
Restatuta Atusasire aus Mutakywengwa

"Wir sind sehr glücklich über den Regenwassertank, der uns erspart, für Wasser lange Wege gehen zu müssen. Wir müssen nicht mehr Oberflächenwasser verwenden, das von Fäkalien verschmutzt ist. Die gewonnene Zeit nutze ich für produktive Aktivitäten – um Geld zu verdienen für die Erziehung meiner Kinder."
Resty Twinobusingye aus Kashongati

Unterstützung durch Rapunzel Naturkost und RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung


  • 2023 Regenwasserspeicher und Förderung von Frauen, Mutakyengwa, Rubanda District
  • 2022 Regenwasserspeicher und Förderung von Frauen, Runonwa und Mutakyengwa, Rubanda District
  • 2021 Regenwasserspeicher und Förderung von Frauen, Kashongati und Kihira, Rubanda District
  • 2020 Regenwasserspeicher und Förderung von Frauen, Kaburara, Rwamiganda, Kihira und Kashongati, Rubanda District
  • 2017 Regenwasserspeicher und Förderung von Frauen, Kashongati, Rubanda District
  • 2016 Regenwasserspeicher und ökologischer Gemüsegartenbau, Kabale District

RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung fördert außerdem in Uganda:


  • 2023 Stay Stiftung und Latek Stay Alliance Uganda, Armutsbekämpfung durch Bio-Getreideanbau

Rapunzel Naturkost hat außerdem über den HAND IN HAND-Fonds in Uganda gefördert:


  • 2021 Rural Empowerment Against Poverty (REAP), Imkerei: Schulungen und Einkommensgenerierung, Kyalanga
  • 2021 Ibanda Rural Development Initiative (IRUDI), Uferschutz durch Bambuspflanzungen am Fluss Kuruhe, Bugoye
  • 2021 Association of Women Development Actors (AWODA), Menstruationshygiene, Wasserzugang und Toiletten an einer Grundschule, Kyentaama
  • 2021 Youth and Women Initiative for Sustainable Development (YWISD), Wassertanks und -filter für eine Grundschule, Wakiso
  • 2020 Youth and Women Initiative for Sustainable Development (YWISD), Wassertanks und -filterung für bessere Hygiene an einer Schule, Wakiso
  • 2020 Integrated Development for marginalized community (IDMC), Bienen-Elefanten-Projekt, Kasese
  • 2020 Human Rights Disability and Development Organisation (HDDO), Schweine und Hasen als Einkommensquelle, Kabale
  • 2019 Support for Women in Agriculture and Environment (SWAGEN), Müllprojekt: Briketts aus organischen Abfällen, Kamwokya Slum
  • 2019 Foundation for Women in Development-Rwenzori (FOWID-R), Bio-Gemüseanbau für Kleinbäuerinnen, Kasese
  • 2019 Rural Disabled Women Association (RUDIWA), Frauenprojekt: nachhaltige Kohlebriketts, Bundibugyo
  • 2018 Human Rights Disability and Development Organisation (HDDO), Ziegen als Einkommensquelle für Familien mit behinderten Angehörigen, Kaharo
  • 2016 Stiftung Solarenergie, Solardorf Nandere
  • 2014 Tukolere Wamu e.V., Ochsen und Pflüge für die Orib Farmers Association
  • 2013 Joint Energy and Environment Projects (JEEP), Zugang zu energiesparenden und umweltfreundlichen Lichtquellen, District Luwero
  • 2011 Shares, Malariaschutz: Moskitonetze für Bio-KleinbäuerInnen

Spendenkonto der
RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung


Landesbank Baden-Württemberg
IBAN: DE44 6005 0101 0004 1028 49
SWIFT/BIC: SOLADEST600

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